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Shopware 5 vs 6: Was Du über die Unterschiede wissen solltest

Luis | - Shopware
Shopware 5 vs 6: Was Du über die Unterschiede wissen solltest
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Wenn Du einen Online-Shop betreibst oder planst, mit Shopware durchzustarten, stellst Du Dir früher oder später die Frage: Soll ich auf Shopware 6 setzen oder lieber mit Shopware 5 arbeiten (oder bleiben)? Beide Versionen haben ihre Berechtigung, doch die Unterschiede sind tiefgreifender, als es auf den ersten Blick scheint. Es geht nicht nur um ein neues Interface oder zusätzliche Features – Shopware 6 bringt ein völlig neues Konzept und eine moderne technologische Grundlage mit. In diesem Artikel schauen wir uns genau an, was beide Versionen auszeichnet, worin ihre Stärken liegen und für wen welche Lösung am besten geeignet ist.

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Shopware 5: Stabilität, Reife und bewährte E-Commerce-Funktionalität

Shopware 5 ist seit Jahren im Einsatz und in vielen Unternehmen fest etabliert. Mit einer monolithischen Architektur, einem auf Smarty basierenden Template-System und einem klassischen Plugin-Ansatz bietet die Version eine stabile, gut dokumentierte Plattform mit einem riesigen Ökosystem an Erweiterungen.

Der große Vorteil: Du findest für nahezu jedes Problem ein Plugin oder eine bereits erprobte Lösung. Entwickler, die mit Shopware 5 arbeiten, profitieren von einer eingespielten Umgebung. Auch Händler, die keinen allzu großen Innovationsdrang verspüren, sondern Wert auf stabile Workflows, langfristige Planbarkeit und vertraute Abläufe legen, fühlen sich mit Shopware 5 weiterhin gut aufgehoben.

Allerdings gerät Shopware 5 an seine Grenzen, wenn es um moderne Anforderungen geht: Mobile-First-Strategien, Omnichannel-Vertrieb, API-basierte Integrationen oder schnelle Time-to-Market für neue Features lassen sich nur eingeschränkt realisieren. Auch gestalterisch stößt das Template-System oft an seine Grenzen – besonders wenn individuelle Designs gefragt sind.

Ein weiterer Aspekt: Die Weiterentwicklung von Shopware 5 wurde weitgehend eingestellt. Der Hersteller bietet zwar noch Sicherheitsupdates bis mindestens 2025, aber neue Funktionen oder umfassende Weiterentwicklungen wird es nicht mehr geben.

Shopware 6: Moderne Architektur für einen flexiblen E-Commerce

Mit Shopware 6 wurde ein komplett neues System aufgesetzt – von Grund auf neu gedacht. Im Kern steht der API-first-Ansatz, der sämtliche Komponenten über Schnittstellen ansprechbar macht. Das bedeutet maximale Flexibilität: Du kannst Shopware 6 mit beliebigen Frontends verbinden, es in bestehende IT-Infrastrukturen integrieren oder als Headless-System einsetzen.

Der technologische Unterbau ist zeitgemäß und zukunftssicher:

  • Symfony als Backend-Framework bietet eine modulare und erweiterbare Grundlage.

  • Twig ersetzt das bisherige Smarty-Template-System und bringt mehr Struktur und Flexibilität in die Frontend-Entwicklung.

  • Vue.js sorgt im Admin-Bereich für eine moderne, reaktive Oberfläche.

Der Vorteil dieser Architektur: Shopware 6 ist nicht nur ein Shopsystem, sondern eine Commerce-Plattform, die sich an Deine Geschäftsprozesse anpasst – nicht umgekehrt.

Ein weiteres Highlight sind die sogenannten Erlebniswelten. Mit diesem Feature kannst Du Inhalte und Produkte visuell gestalten, kombinieren und an verschiedene Verkaufskanäle anpassen – ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Das bringt Marketing und Shopbetrieb viel näher zusammen und spart im Alltag Zeit und Ressourcen.

Vergleich: Shopware 5 und 6 im direkten Überblick

Damit Du die Unterschiede besser einordnen kannst, hier eine strukturierte Gegenüberstellung:

Bereich Shopware 5 Shopware 6
Architektur Monolithisch Service-orientiert, API-first
Tech Stack PHP, Smarty, jQuery Symfony, Twig, Vue.js
Backend/UI Klassisch, tabellarisch Modern, modular, komponentenbasiert
Erweiterbarkeit Plugins über Bootstrap-System Erweiterungen via App-System & API
Verkaufskanäle Einzelshop Multichannel & internationale Märkte
Frontend Templatebasiert Headless-fähig, flexibler Aufbau
Content-Management CMS-Elemente im Theme Erlebniswelten & dynamische Regeln
Internationalisierung Teilweise vorhanden Vollumfänglich integriert
Wartung & Updates Nur Sicherheitsupdates Aktive Weiterentwicklung

 

Diese Tabelle zeigt: Der Unterschied liegt nicht in Kleinigkeiten, sondern in der gesamten Herangehensweise. Shopware 5 eignet sich gut für klassische E-Commerce-Szenarien mit klaren Prozessen. Shopware 6 dagegen ist für eine digital vernetzte, zunehmend dynamische Handelswelt konzipiert.

Für wen eignet sich welche Version?

Wenn Du aktuell auf Shopware 5 setzt und Dein Shop gut läuft, gibt es keinen akuten Handlungsdruck. Gerade bei stabilen Setups, die wenig Veränderung brauchen, kannst Du die Zeit bis zum Ende des offiziellen Supports 2025 gut nutzen, um den Wechsel vorzubereiten.

Anders sieht es aus, wenn Du neu startest, Deine Prozesse grundlegend verändern willst oder Dich auf moderne Technologien einlassen möchtest. In diesen Fällen ist Shopware 6 die klar bessere Wahl. Besonders spannend ist die Plattform für Unternehmen, die international agieren, mehrere Vertriebskanäle gleichzeitig bespielen oder mit individuellen Lösungen arbeiten wollen.

Ein weiterer Punkt: Wer auf langfristige Innovationsfähigkeit setzt – etwa für KI-basierte Features, PWA-Lösungen oder personalisierte Shopping-Erlebnisse – wird mit Shopware 6 besser bedient. Die API-first-Strategie öffnet hier viele Türen, die mit Shopware 5 schlicht nicht zugänglich sind.

Was Du beim Wechsel von Shopware 5 zu 6 beachten solltest

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Ein Umstieg auf Shopware 6 klingt verlockend – moderne Technik, mehr Flexibilität und bessere Anbindungsmöglichkeiten. Doch der Wechsel ist kein einfacher Versionssprung, sondern ein umfassendes Migrationsprojekt. Viele Händler unterschätzen den Aufwand, der hinter einer sauber geplanten Migration steckt. Deshalb ist es wichtig, die Rahmenbedingungen frühzeitig zu klären und Schritt für Schritt vorzugehen.

Zunächst musst Du wissen: Shopware 5 und 6 sind technisch so unterschiedlich, dass ein direkter Transfer – also ein „Update“ – nicht möglich ist. Die komplette Codebasis wurde in Shopware 6 neu entwickelt, was bedeutet, dass Themes, Plugins und viele Anpassungen aus Shopware 5 nicht ohne Weiteres übernommen werden können.

Die technische Herausforderung: Migration ist mehr als Datenübertragung

Die gute Nachricht: Shopware stellt Dir mit dem offiziellen Migrationstool eine praktische Basis zur Verfügung. Damit lassen sich zentrale Daten wie:

  • Artikel und Kategorien

  • Kundenkonten

  • Bestellungen

  • Grundkonfigurationen

aus Shopware 5 in Shopware 6 übertragen. Doch diese Übertragung betrifft nur die „rohen“ Daten. Design, Templates, individuelle Funktionen oder Drittanbieter-Plugins müssen separat betrachtet werden.

Deshalb solltest Du die Migration nicht als rein technisches Vorhaben sehen, sondern als strategisches Projekt. Es lohnt sich, die bestehenden Prozesse und Funktionen kritisch zu prüfen: Was brauchst Du wirklich? Was kann optimiert werden? Und welche alten Strukturen kannst Du vielleicht hinter Dir lassen?

Gerade wenn Du ohnehin Veränderungen im Shop-Design, Sortiment oder in der Customer Journey planst, ist der Umstieg auf Shopware 6 der perfekte Zeitpunkt, alles neu zu denken.

Die Vorteile von Shopware 6 im Detail

Im ersten Teil des Artikels haben wir bereits die grundlegenden Unterschiede zwischen den Versionen betrachtet. Jetzt werfen wir einen detaillierteren Blick auf die konkreten Vorteile von Shopware 6 – aus Sicht des täglichen Einsatzes und der strategischen Weiterentwicklung Deines Online-Geschäfts.

1. Modularität & Flexibilität durch API-First

Durch die konsequent API-zentrierte Architektur kannst Du Shopware 6 viel leichter in andere Systeme integrieren – z. B. ERP, PIM, CRM oder externe Marktplätze. Auch eigene Erweiterungen lassen sich sauber anbinden, ohne tief in den Core einzugreifen. Das minimiert Konflikte bei Updates und erhöht die Stabilität.

2. Omnichannel & Internationalisierung

Shopware 6 wurde von Anfang an für den Einsatz in mehreren Vertriebskanälen konzipiert. Ob klassischer Online-Shop, Marktplatz, POS oder Social Commerce – Du kannst verschiedene Kanäle separat konfigurieren, aber zentral verwalten. Auch Währungen, Steuersätze und Sprachen sind flexibel und logisch aufgebaut, was besonders bei international tätigen Händlern ein entscheidender Vorteil ist.

3. Erlebniswelten & Content-Commerce

Ein weiteres Highlight: die Erlebniswelten. Mit diesem visuellen Editor kannst Du ganz einfach emotionale Landingpages, Kategorieseiten oder Produktpräsentationen gestalten – ohne Programmierkenntnisse. Damit verschwimmt die Grenze zwischen Content und Commerce. Du kannst z. B. Ratgeber, Storytelling-Elemente oder interaktive Inhalte direkt in Deinen Verkaufsprozess integrieren.

4. Verbesserte Benutzeroberfläche

Das Backend von Shopware 6 wirkt aufgeräumter, klarer und moderner. Durch die Verwendung von Vue.js reagiert das Admin-Interface schneller und bietet mehr Interaktivität. Funktionen lassen sich besser kombinieren und auch Rollen- sowie Rechtemanagement sind deutlich flexibler gelöst als in Shopware 5.

5. Nachhaltigkeit & Weiterentwicklung

Shopware 6 ist nicht nur ein aktuelles Produkt, sondern die klare Zukunftsplattform. Neue Funktionen und technologische Weiterentwicklungen – etwa im Bereich KI, Automatisierung oder Progressive Web Apps – erscheinen ausschließlich für Shopware 6. Wer heute noch auf Shopware 5 setzt, betreibt de facto ein Auslaufmodell. Der Support läuft zwar bis mindestens 2025 weiter, aber echte Innovation wird hier nicht mehr stattfinden.

Was bedeutet das für Deine Entscheidung?

Die Wahl zwischen Shopware 5 und 6 sollte sich an Deinen kurz- und mittelfristigen Zielen orientieren. Um Dir dabei zu helfen, hier ein paar praxisnahe Überlegungen:

  • Du startest neu? → Starte direkt mit Shopware 6. Es bietet Dir langfristige Perspektiven, mehr Freiheit und moderne Tools.

  • Du hast einen stabil laufenden Shopware-5-Shop? → Dann nutze die Zeit bis 2025, um Deine Migration sauber zu planen. Fang rechtzeitig an – besonders bei individuellen Erweiterungen.

  • Du planst neue Verkaufskanäle oder Internationalisierung? → Shopware 6 ist hier die bessere Plattform – flexibel, skalierbar und zukunftssicher.

  • Du brauchst viele spezielle Plugins aus dem Shopware-5-Universum? → Prüfe genau, ob es entsprechende Alternativen für Shopware 6 gibt. Notfalls ist eine individuelle Entwicklung nötig.

  • Du willst Content stärker in den Verkaufsprozess integrieren? → Mit Erlebniswelten, dynamischen Regeln und einem flexiblen CMS bietet Dir Shopware 6 alle Möglichkeiten.

Die wichtigste Erkenntnis: Ein Umstieg lohnt sich – aber nur, wenn Du ihn mit Strategie und Weitblick angehst. Einfach nur „umschalten“ funktioniert nicht. Dafür eröffnet Dir Shopware 6 neue Spielräume, die Du mit Shopware 5 nicht hast.

Fazit: Shopware 6 als Zukunftsentscheidung mit Weitblick

Die Frage „Shopware 5 vs 6“ ist kein reiner Versionsvergleich, sondern eine strategische Weichenstellung. Shopware 5 bietet Dir kurzfristig Stabilität, ist aber perspektivisch ein Auslaufmodell. Shopware 6 hingegen ist eine zukunftsfähige Plattform, die Dir neue technologische Möglichkeiten, bessere Skalierbarkeit und mehr Flexibilität im E-Commerce-Alltag bietet.

Wenn Du Deinen Shop nicht nur betreiben, sondern weiterentwickeln möchtest – technologisch, funktional und konzeptionell – führt an Shopware 6 kein Weg vorbei. Ob als neues Projekt oder im Rahmen einer gezielten Migration: Der Umstieg ist eine Investition in die Zukunft Deines Geschäfts.

Je früher Du planst und beginnst, desto besser kannst Du die Potenziale von Shopware 6 ausschöpfen – und Deinen E-Commerce fit machen für die Herausforderungen von morgen.

 

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