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Optimale Bearbeitungszeiten in JTL-Wawi: So gelingt es!

Luis | - JTL
Optimale Bearbeitungszeiten in JTL-Wawi: So gelingt es!
11:53
 

Stell dir vor, es ist Donnerstagmorgen, die Bestellungen stapeln sich und dein Posteingang quillt über mit der immer gleichen Frage: „Wann kommt mein Paket?“. Die Lagerregale sind voll, im Shop läuft alles – und dennoch gerätst du ins Schwitzen, weil du die Lieferzeiten kaum im Griff hast. Plötzlich steht im Marktplatz-Backend ein knackiger Hinweis zu langen Bearbeitungszeiten und dein Ranking rutscht ab. Spätestens jetzt wird klar, wie zentral das Thema jtl processingtime im modernen E-Commerce ist – und leider auch, wie oft es unterschätzt wird.

Gestresster Mitarbeiter im Lager sitzt vor einem Bildschirm mit vielen E-Mails und fasst sich an den Kopf.

Was genau ist die JTL Processingtime

Die jtl processingtime bezeichnet vereinfacht die Verarbeitungszeit eines Artikels, also den Zeitraum zwischen Bestelleingang und Versand. Sie ist mehr als nur ein technischer Wert: Sie beeinflusst Kundenerwartungen, Marktplatz-Vorgaben und letztlich deinen Geschäftserfolg. In JTL-Wawi steuerst du diese Zeit sehr flexibel – und trotzdem zeigt die Praxis, wie schnell kleine Fehler große Folgen haben können.

Warum ist die Processingtime so wichtig

Ob du auf Implementierung, Pflege oder Optimierung schaust – die Processingtime spielt überall rein. Ist sie zu hoch, springt der Kunde ab oder du verlierst Rankingpunkte auf Plattformen wie Amazon oder eBay. Ist sie zu niedrig angesetzt und nicht realitätsnah, verärgerst du Kunden durch verspätete Lieferungen – und riskierst Abmahnungen wegen irreführender Angaben.

In der Praxis tauchen immer wieder folgende Fragen auf:

  • Wie erkenne ich, ob meine Processingtime stimmt?
  • Welche Stellschrauben habe ich in JTL-Wawi?
  • Wie pflege ich unterschiedlich lange Lieferzeiten – etwa für Lagerware und Dropshipping?
  • Wie vermeide ich Fehler, die zu schlechten Bewertungen oder sogar Sperrungen führen?

 

So funktioniert die Processingtime in JTL-Wawi

In der JTL-Wawi kannst du die Processingtime für jeden Artikel individuell festlegen. Technisch wird sie häufig als „Bearbeitungszeit“, „Versandzeit“ oder klassisch als „processingtime“ bezeichnet. Sie gibt in Tagen an, wie lange du vom Bestelleingang bis zur Übergabe an den Versanddienstleister brauchst.

Wie hinterlege ich die Processingtime richtig

Damit die Verarbeitung im Alltag reibungslos läuft, solltest du dir ein klares Konzept überlegen, wie du Processingtime einpflegst. Häufig gibt es drei gängige Szenarien:

Szenario Empfohlene Processingtime Praxisbeispiel
Lagerware 1-2 Tage Artikel ist permanent vorrätig, du kannst sofort picken und versenden
Vorbestellung/Bestellware 7-14 Tage Artikel muss erst beim Lieferanten bestellt werden, längere Verarbeitung
Dropshipping/Individuelle Produkte 3-5 Tage oder nach Absprache Bearbeitungszeit hängt stark vom Anbieter oder der Produktion ab

 

Du hinterlegst die Processingtime direkt im Artikelstamm unter den Versandinformationen. Von dort übernimmt JTL die Werte in deinen Onlineshop, in Marktplatz-Angebote und zu JTL-eazyAuction.

So kannst du Processingtime optimal einstellen

Meist kommt die Frage auf: „Wie finde ich den richtigen Wert für die Bearbeitungszeit?“ Die Antwort lautet: Setze immer auf realistische, nachweisbare Werte – und justiere sie regelmäßig. Viele Händler starten mit einem Standardwert und passen nur Ausnahmen manuell an, etwa Saisonware mit Lieferverzögerungen.

Ein schrittweises Vorgehen kann helfen, Fehler zu vermeiden:

  1. Bestandsaufnahme machen: Wann wird bestellt, bis wann kannst du den Artikel tatsächlich versenden? Prüfe verschiedene Warengruppen separat.
  2. Bearbeitungszeit festlegen: In JTL-Wawi im jeweiligen Artikel die Processingtime in Tagen hinterlegen (z.B. 1 für Taggleichversand, 3 für längere Laufzeiten).
  3. Shop-Abgleich: Prüfe, wie die Processingtime im Shop oder auf Amazon/eBay angezeigt wird – probehalber eine Bestellung auslösen und prüfen, ob die Lieferzeit korrekt ausgegeben wird.
  4. Kommunikation anpassen: Stelle sicher, dass in den E-Mails und in den Shop-Benachrichtigungen deine Processingtime klar kommuniziert wird. Keine widersprüchlichen Angaben!
  5. Regelmäßig überprüfen: Liefert der Dienstleister plötzlich langsamer? Ändert sich dein Geschäftsmodell? Passe die Zeiten an, sonst läufst du Gefahr, Falschinformationen zu liefern.

Praxis-Tipp für Profis

Du kannst mit JTL-Automatisierungen (Workflows) arbeiten, um zum Beispiel bei bestimmten Warengruppen die Bearbeitungszeit automatisch zu ändern (etwa, wenn du saisonal umstellst oder bei kleinen Lagerbeständen die Zeit erhöhst).

Unterschiede zwischen Processingtime, Versandzeit & Lieferzeit

Das Thema führt regelmäßig zu Missverständnissen. Hier eine Übersicht der wichtigsten Begriffe:

Begriff Bedeutung Wo wird eingestellt
Processingtime (Bearbeitungszeit) Tag(e) von Bestelleingang bis Versand JTL-Wawi, Artikeldetails
Versandzeit Kombination aus Processingtime + Versandlaufzeit des Dienstleisters Shop, Versandarten, Marktplatzvorgaben
Lieferzeit Gesamtdauer von Bestellung bis Lieferung beim Kunden Kundenkommunikation, rechtliche Angaben wie AGBs

 

Das heißt: Die Processingtime ist ein Teil der Gesamtlieferzeit – du solltest sie jedoch nicht mit der Versandlaufzeit (z. B. 1-2 Tage mit DHL) verwechseln. Die Summe aus beidem wird deinem Kunden als Lieferzeit angezeigt.

Fallstricke: Häufige Fehler rund um die JTL Processingtime

In der Praxis sehe ich immer wieder die gleichen Fehlerquellen:

  • Unterschiedliche Angaben zwischen Shop und Marktplätzen: Wird im Shop eine schnelle Lieferzeit angegeben, aber bei eBay oder Amazon eine andere, kann das sogar zur Angebotsbeschränkung oder Abmahnung führen.
  • Updates werden vergessen: Saisonwechsel, geänderte Dienstleister, gestörte Lieferketten – die Processingtime bleibt oft unberührt, obwohl sich die Realität längst geändert hat.
  • Fehlende Differenzierung: Es werden Standardwerte für alle Artikel genutzt, statt wichtige Unterschiede – bei Bestellware, Vororder, individueller Fertigung – sauber zu pflegen.
  • Keine Rückkopplung aus Kundenfeedback: Beschwerden über verspätete Lieferungen bei eigentlich kurzer Processingtime nicht ernst nehmen – das führt auf Dauer zu sinkendem Vertrauen.

Mitarbeiter im Lager schaut auf Monitor, auf dem mehrfach die Frage „Wann kommt mein Paket?“ angezeigt wird.

Schnelle Checkliste gegen typische Fehler

  • Vergleiche regelmäßig Shop- und Marktplatzanzeige der Lieferzeit/Processingtime
  • Nutze Workflows oder manuelle Prüfung, falls du viele individuelle Bearbeitungszeiten hast
  • Arbeite eng mit deinem Logistikpartner, damit du realistische Angaben machst
  • Teste! Schau dir Musterbestellungen aus Kundensicht an

Sonderfälle: Dropshipping, Vorbestellungen und Marktplatz-Auflagen

Gerade wenn du besondere Geschäftsmodelle betreibst, gewinnt das Thema jtl processingtime nochmal an Bedeutung.

DropShipping-Artikel

Hier bist du vom Lieferanten abhängig. Kläre vorab, welche Bearbeitungszeiten dieser garantiert. Trage sie in JTL-Wawi beim Artikel ein. Bei mehreren Lieferanten leg eine Standardregel fest und hinterlege im Notfall statt einer pauschalen Angabe den höchsten Wert, mit dem du dich noch wohlfühlst.

Vorbestellungen oder „Coming Soon“-Waren

Willst du Artikel schon listen, bevor sie lagernd sind? Dann setze die Processingtime auf ein hohes Niveau – etwa 10 oder auch mal 21 Tage. Signalisiere dies dem Kunden klar. Auch hier sollte die Angabe überall konsistent sein.

Marktplatz-Anforderungen

Amazon, eBay und Co. verlangen in der Regel sehr genaue, oft kurze Processingtimes – sonst verlierst du Sichtbarkeit und Attraktivität. Gleichzeitig drohen Strafen, falls du nicht einhältst, was du anbietest. Über Workflows und marktplatzspezifische Felder kannst du in JTL je nach Plattform unterschiedliche Processingtimes pflegen, falls nötig.

Fortgeschritten: Automatisierung und Dynamisierung der Processingtime

Ab einer gewissen Größe möchtest du Bearbeitungszeiten nicht mehr einzeln pflegen. Mit JTL-Wawi und den passenden Erweiterungen (etwa Workflows, Ameise-Importe oder Schnittstellen) kannst du die Pflege automatisieren.

Beispiele aus der Praxis:

  • Lieferzeiten abhängig vom Lagerbestand: Ist Artikel X unter kritischem Bestand, erhöhe Processingtime automatisch.
  • Saisonartikel: Zum Monatsstart eines neuen Quartals passen sich Processingtimes per Workflow an die erwarteten Versandspitzen an.
  • Dropshipping-Artikel: Importiere die Bearbeitungszeiten deines Lieferanten über JTL-Ameise regelmäßig und passe die Artikeldaten laufend an.

Mit einer solchen Automatisierung sparst du Zeit, minimierst Fehlerquellen und hältst alle Kanäle synchron.

Transparente Kommunikation als Wettbewerbsfaktor

Kunden erwarten heute maximale Transparenz: Sie möchten wissen, wann ihre Bestellung ankommt – und bei Verspätungen eine ehrliche, proaktive Kommunikation. Hier kannst du mit gut gepflegter Processingtime in JTL punkten. Nutze alle Kontaktpunkte:

  • Shopanzeige: Zeige die voraussichtliche Lieferzeit immer korrekt und aktuell an.
  • Bestellbestätigungen: Integriere die Bearbeitungs- und Versandzeit automatisch in die Mailtexte.
  • Service-Kontakt: Halte das Support-Team aktuell über etwaige Verzögerungen informiert, um Rückfragen schnell und korrekt beantworten zu können.
  • Proaktive Info bei Störungen: Störungen oder Lieferengpässe solltest du frühzeitig bekannt geben – im Shop, in Bannern und persönlicher Kommunikation.

Schlecht gepflegte Processingtimes führen nicht nur zu erhöhtem Support-Aufwand, sondern langfristig zu schlechteren Bewertungen und Kundenverlusten.

Praxistipp: Wie du die Processingtime im Griff behältst

Du willst es richtig machen? Hier ein Vorschlag, wie du vorgehen kannst:

  • Trenne Lager-, Bestell- und Querartikel in JTL klar.
  • Lege Standardprocessingtimes für Warengruppen fest – passe Ausnahmen an, statt alles einzeln zu pflegen.
  • Nutze die JTL-Ameise, um große Datenmengen zu aktualisieren.
  • Baue regelmäßige Checks in den Arbeitsalltag ein: Stimmen Processingtime und tatsächliche Versandpraxis überein?
  • Arbeite Workflows aus, die dich auf kritische Bestände, Laufzeiten oder Engpässe hinweisen (Benachrichtigungen, automatische Statuswechsel, E-Mail an das Support-Team etc.).

Lieferzeitangaben und Rechtssicherheit – das solltest du beachten

Falsche Lieferzeitangaben können als wissentliche Irreführung ausgelegt werden. Du bist verpflichtet, die kürzeste zu erwartende Lieferzeit anzugeben. Darum ist es umso wichtiger, die Processingtime nicht zu optimistisch zu pflegen. Besonders bei gemischten Warenkörben (Artikel mit unterschiedlichen Lagerstatus) solltest du auf die längste Processingtime im Warenkorb hinweisen.

Tipp: Einige Shopsysteme (auch JTL-Shop in aktueller Version) zeigen automatisch die längste Zeit im Warenkorb als Gesamtlieferzeit an. Prüfe dies regelmäßig!

Fazit: Processingtime in JTL professionell steuern – ein Muss für den erfolgreichen Onlinehandel

Die Bearbeitungszeit mag wie ein technischer Nebenschauplatz erscheinen – in Wahrheit ist sie ein zentrales Stellrad für Kundenzufriedenheit, Sichtbarkeit und Rechtssicherheit. Mit JTL hast du ein starkes Werkzeug, die Processingtime sauber, nachvollziehbar und effizient zu pflegen. Investiere lieber ein paar Minuten in eine solide Einstellung pro Artikel oder Warengruppe, und du sparst dir hunderte Stunden Support- und Krisenkommunikation am Jahresende.

Starke Händler nutzen die Möglichkeiten von jtl processingtime, um den Erwartungen ihrer Kunden immer einen Schritt voraus zu sein – und sich so im Wettbewerb entscheidend zu differenzieren. So leicht, wie du Processingtimes heute mit JTL kontrollieren, automatisieren und kommunizieren kannst, sollte das Thema kein Engpass mehr sein – sondern ein echter Erfolgsfaktor für deinen Shop.

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