
Unsichtbar für Google? Was es mit „No Index“ im JTL-Shop auf sich hat
Wenn Inhalte im JTL-Shop nicht in den Google-Suchergebnissen auftauchen, schrillen bei vielen Shopbetreibern die Alarmglocken – und das zu Recht. Schließlich ist die Sichtbarkeit in Suchmaschinen ein entscheidender Erfolgsfaktor im E-Commerce. Oft liegt die Ursache in einer unscheinbaren, aber wirkungsvollen HTML-Anweisung: dem Meta-Tag „noindex“.
Was viele nicht wissen: „Noindex“ kann sowohl Fluch als auch Segen sein. Richtig eingesetzt, schützt es Deinen Shop vor Duplicate Content und unnötigem Index-Ballast. Falsch verwendet, kann es hingegen dazu führen, dass ganze Kategorien oder Produktseiten vollständig aus dem Google-Index verschwinden. In diesem Beitrag erfährst Du, was hinter der „noindex“-Kennzeichnung steckt, wo Du sie im JTL-Shop findest, und wie Du häufige Fehler vermeidest – inklusive eines Blicks auf typische Stolperfallen wie fehlende Kategorien.
Was bedeutet „noindex“ eigentlich?
Die Anweisung noindex
ist ein sogenanntes Meta-Tag, das im HTML-Quellcode einer Seite untergebracht wird. Sie signalisiert Suchmaschinen, dass die entsprechende Seite nicht in den Suchindex aufgenommen werden soll – selbst wenn sie gecrawlt wird. Das hat zur Folge, dass sie nicht in den Suchergebnissen erscheint, obwohl sie technisch erreichbar ist.
Diese Maßnahme kann aus SEO-Sicht sinnvoll sein, z. B. bei:
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Dynamisch erzeugten Filterseiten ohne eigenen Content
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Rechtlichen Seiten wie Impressum, AGB oder Datenschutz
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Varianten-Seiten, die sich kaum vom Hauptprodukt unterscheiden
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Landingpages im Aufbau, die noch nicht veröffentlicht werden sollen
Doch die Kehrseite ist ebenso relevant: Wenn versehentlich wichtige Seiten mit „noindex“ versehen werden, verlieren sie sofort ihre Sichtbarkeit in der Google-Suche. Und das kann zu massiven Umsatzeinbußen führen – vor allem, wenn Traffic und Conversion zu großen Teilen über organische Suchergebnisse generiert werden.
Wo findest Du „noindex“ im JTL-Shop?
Im JTL-Shop kann die Steuerung von Indexierungsverhalten auf mehreren Ebenen erfolgen. Je nachdem, ob Du mit der Standardversion arbeitest oder ein SEO-Plugin nutzt, können sich die Einstellmöglichkeiten unterscheiden. Typischerweise findest Du die Option in folgenden Bereichen:
1. CMS-Seiten und Formulare
Unter „Formulare & Texte > Seiten bearbeiten“ kannst Du für jede Seite im Backend einstellen, ob sie indexiert werden soll. Dort findest Du auch die Felder für Meta-Titel und Meta-Description. Ist das Häkchen bei „Diese Seite soll nicht indexiert werden“ gesetzt, fügt der Shop automatisch ein noindex
-Tag ein.
Praxis-Tipp: Beim Erstellen neuer Seiten ist diese Einstellung teilweise standardmäßig auf „noindex“ gesetzt – insbesondere bei rechtlichen Texten. Achte also darauf, bei produktrelevanten CMS-Seiten (z. B. Ratgeber, Landingpages) den Haken entsprechend zu entfernen.
2. Produkt- und Kategorieseiten
Bei Produkten und Kategorien steuerst Du die Indexierung in der Regel über die SEO-Einstellungen. Diese findest Du entweder direkt in JTL-Wawi (wenn Du mit dieser arbeitest) oder im Shop-Backend, je nach Setup. Auch hier kannst Du pro Seite definieren, ob ein index
oder noindex
-Tag verwendet werden soll.
Gerade bei Kategorie-Seiten ist Vorsicht geboten: Steht hier versehentlich „noindex“, wird nicht nur die Kategorie selbst ignoriert – auch alle Produkte darin verlieren an Sichtbarkeit, weil sie nicht mehr sinnvoll verlinkt sind.
Was hat das mit fehlenden Kategorien zu tun?
Ein Phänomen, das im Zusammenhang mit „noindex“ häufig auftaucht, sind vermeintlich fehlende Kategorien. Du wunderst Dich, warum eine bestimmte Kategorie nicht bei Google erscheint? Dann könnte einer der folgenden Gründe zutreffen:
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Die Kategorie wurde versehentlich auf „noindex“ gesetzt
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Sie ist nicht verlinkt – weder über die Navigation noch intern
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Sie ist nicht in der Sitemap enthalten
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Die Kategorie enthält keine Artikel, wodurch sie von Google als „leer“ interpretiert wird
Gerade der letzte Punkt wird oft übersehen. Google priorisiert Inhalte, die relevanten, einzigartigen Content liefern. Eine leere Kategorie oder eine Seite mit nur einem Produkt wird schnell als wenig nützlich eingestuft – oder gar nicht erst indexiert.
Welche Auswirkungen hat „noindex“ auf SEO?
Wenn eine Seite mit dem noindex
-Tag versehen ist, wird sie von Google nicht mehr angezeigt – selbst dann nicht, wenn externe Links auf sie verweisen. Zudem entfällt ihre Rankingkraft, was bedeutet: Sie überträgt auch keine Linkautorität auf andere Seiten. Deshalb ist der ungewollte Einsatz von „noindex“ kritisch.
Beispiel:
Du hast eine Unterkategorie mit hochwertigen Inhalten, die über mehrere Blogartikel verlinkt wird. Doch in den Einstellungen ist versehentlich „noindex“ aktiviert. Das Ergebnis: Die Seite wird nicht gefunden, die Backlinks verpuffen wirkungslos und der Traffic bleibt aus.
So findest Du betroffene Seiten
Um herauszufinden, ob wichtige Seiten von „noindex“ betroffen sind, kannst Du mehrere Tools einsetzen:
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Google Search Console: Unter „Seiten“ → „Nicht indexiert“ siehst Du alle URLs, die vom Index ausgeschlossen sind – inklusive der Begründung.
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SEO-Tools wie Screaming Frog, SISTRIX oder Ryte: Diese Tools crawlen Deinen Shop und zeigen Dir auf, welche Seiten mit „noindex“ markiert sind.
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Manuelle Prüfung im Quellcode: Öffne eine verdächtige Seite im Browser, klicke mit Rechtsklick auf „Seitenquelltext anzeigen“ und suche nach dem Tag
<meta name="robots" content="noindex">
Mehr Sichtbarkeit im JTL-Shop: So steuerst Du Indexierung gezielt und effektiv
Nachdem wir im ersten Teil geklärt haben, was „noindex“ bedeutet und wo Du im JTL-Shop entsprechende Einstellungen findest, geht es nun darum, wie Du mit den richtigen Maßnahmen dafür sorgst, dass relevante Inhalte auch wirklich im Index landen. Dabei spielen die Sitemap, die robots.txt und eine saubere Shopstruktur eine zentrale Rolle. Wer hier gut aufgestellt ist, sorgt nicht nur für mehr Sichtbarkeit in Google – sondern auch für eine bessere Nutzerführung.
Die Sitemap als Wegweiser für Suchmaschinen
Die Sitemap ist für Suchmaschinen wie ein Inhaltsverzeichnis: Sie zeigt strukturiert auf, welche Seiten es in Deinem Shop gibt und wie sie miteinander verknüpft sind. Sie hilft den Crawlern, sich besser zurechtzufinden – besonders bei komplexen Shop-Strukturen oder vielen dynamisch erzeugten URLs.
Im JTL-Shop kannst Du die Sitemap unter Systemverwaltung > Sitemap-Aufbau anpassen. Sie wird automatisch generiert, sobald Du Änderungen an Seiten, Produkten oder Kategorien vornimmst – dennoch solltest Du die Inhalte nicht blind übernehmen, sondern aktiv prüfen:
Was sollte in die Sitemap?
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Alle indexierbaren Kategorien, insbesondere solche mit aktivem Sortiment
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Wichtige CMS-Seiten wie Ratgeber, Markenübersichten oder FAQs
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Produktseiten, die auch in den Suchergebnissen erscheinen sollen
Was sollte nicht in die Sitemap?
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Seiten mit
noindex
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Filterkombinationen oder Sortierungen ohne eigenen Content
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Interne Login-Seiten oder Danksagungsseiten nach Bestellungen
Wichtig:
Google bevorzugt schlanke, gezielte Sitemaps. Seiten, die in der Sitemap stehen, aber mit noindex
versehen sind, können zu Indexierungs-Widersprüchen führen. Die Suchmaschine weiß dann nicht, wie sie mit der Seite umgehen soll – und ignoriert sie im Zweifel komplett.
robots.txt – sinnvoll eingesetzt, gefährlich bei Fehlern
Die Datei robots.txt ist so etwas wie der Türsteher Deines Shops. Sie gibt an, welche Bereiche für Suchmaschinen zugänglich sind – und welche nicht. Viele Händler unterschätzen die Macht dieser Datei, denn ein falsch platzierter Eintrag kann dazu führen, dass ganze Verzeichnisse nicht mehr gecrawlt werden.
Ein typischer Inhalt könnte so aussehen:
User-agent: *
Disallow: /admin/
Disallow: /templates/
Disallow: /filter/
Diese Regeln sagen: Alle Bots dürfen den Admin-Bereich, die Template-Ordner und Filterseiten nicht crawlen. Das ist in vielen Fällen auch sinnvoll – aber Vorsicht:
Häufige Fehler in der robots.txt:
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Ausschluss ganzer Verzeichnisse, die wichtige Seiten enthalten
Beispiel:Disallow: /kategorien/
– damit würden alle Kategorie-Seiten blockiert. -
Doppelte Sperrung durch robots.txt und noindex
Wenn Du eine Seite perDisallow
blockierst und gleichzeitignoindex
nutzt, kann der Crawler dasnoindex
gar nicht auslesen – die Seite bleibt dauerhaft im limbo. -
Unabsichtliche Übernahme alter Einträge
Viele Shops übernehmen die robots.txt aus einem Demo-Setup – inklusive aller Sperrregeln. Kontrolliere regelmäßig, ob die Datei noch zu Deiner aktuellen Struktur passt.
Pro-Tipp:
Teste Deine robots.txt mit der Google Search Console. Dort kannst Du prüfen, ob bestimmte URLs tatsächlich gecrawlt werden dürfen – oder blockiert sind.
Klare Shopstruktur – der Schlüssel zur erfolgreichen Indexierung
Neben den technischen Faktoren spielt die Navigation eine entscheidende Rolle für Deine SEO-Performance. Eine saubere, logische Struktur hilft nicht nur Nutzern, sich zurechtzufinden, sondern ist auch für Google ein wichtiges Signal.
So baust Du eine SEO-freundliche Shopstruktur:
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Flache Hierarchien statt endloser Verschachtelung
Jeder Artikel sollte mit maximal drei Klicks von der Startseite aus erreichbar sein.
Beispiel: Startseite → Kategorie → Produkt -
Navigation nicht nur per Dropdown-Menüs
Viele moderne Themes nutzen JavaScript-basierte Menüs, die für Google schwer lesbar sind. Achte darauf, dass alle Kategorien auch per HTML-Link erreichbar sind – z. B. in einer Sitemap-Seite oder Footer-Navigation. -
Interne Verlinkung gezielt einsetzen
Verlinke verwandte Produkte, Topseller oder Marken gezielt innerhalb von Kategorien oder auf CMS-Seiten. So stärkst Du deren Sichtbarkeit – und gibst Google klare Signale zur Relevanz. -
Keine verwaisten Seiten!
Seiten, die nicht über die Navigation oder interne Links erreichbar sind, werden von Suchmaschinen ignoriert.
Besonders kritisch: Produkte, die keiner Kategorie zugeordnet sind – sie gelten als „unsichtbar“.
Umgang mit Varianten und Filtern: Qualität vor Quantität
Im JTL-Shop werden viele URLs automatisch erzeugt – z. B. durch Filterkombinationen, Sortierungen oder Varianten. Diese Seiten enthalten oft ähnliche Inhalte und können aus SEO-Sicht problematisch sein.
Best Practices:
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Filterseiten auf „noindex“ setzen, sofern sie keinen einzigartigen Content bieten
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Nur Hauptvarianten indexieren, z. B. die rote Variante eines T-Shirts – und andere Varianten intern verlinken
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Kanonische URLs verwenden, wenn mehrere URLs denselben Content liefern
(z. B. durch Sortieroptionen oder Session-IDs)
Je weniger doppelte Inhalte Google crawlen muss, desto besser kann die Suchmaschine Deine wirklich wichtigen Seiten bewerten und indexieren.
So findest Du Indexierungsfehler schnell und gezielt
Auch wenn Du alles richtig machst: Es lohnt sich, regelmäßig zu prüfen, ob Google Deinen Shop wirklich so sieht, wie Du es geplant hast.
Die wichtigsten Werkzeuge:
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Google Search Console:
Unter dem Menüpunkt „Seiten“ findest Du alle nicht indexierten URLs – inklusive der Gründe (z. B. „durch robots.txt blockiert“ oder „mit noindex versehen“). -
Crawling-Tools wie Screaming Frog oder Ryte:
Sie zeigen Dir, welche Seiten erreichbar sind, welchenoindex
- odernofollow
-Tags enthalten – und ob Canonical-Tags korrekt gesetzt wurden. -
Logfile-Analyse:
Wer technisch tiefer einsteigen möchte, kann die Server-Logfiles auswerten. Sie zeigen, welche Seiten Google wirklich besucht – und wie oft.
Fazit: Sichtbarkeit beginnt mit technischer Präzision
Ob eine Seite im Index landet oder nicht, hängt von vielen kleinen, oft unsichtbaren Stellschrauben ab. Im JTL-Shop sind das vor allem:
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Meta-Tags wie
noindex
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Eine durchdachte robots.txt
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Eine gepflegte, aussagekräftige Sitemap
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Eine klar strukturierte und intern verlinkte Navigation
Wenn Du diese Bereiche regelmäßig überprüfst, gezielt steuerst und auf Konsistenz achtest, vermeidest Du häufige SEO-Fallen – und stellst sicher, dass Deine Produkte, Kategorien und Inhalte dort auftauchen, wo sie gefunden werden sollen: in den Google-Suchergebnissen.