Eine gut funktionierende Suchfunktion ist das Herzstück jedes erfolgreichen Onlineshops. Gerade bei großen Sortimentsgrößen entscheidet sie darüber, ob Besucher:innen schnell das finden, was sie suchen – oder den Shop frustriert wieder verlassen. In Shopware steckt bereits standardmäßig eine solide Suchtechnologie. Doch je nach Version, Anforderungen und Sortiment reicht der Standard nicht immer aus. Die gute Nachricht: Shopware bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Suche zu konfigurieren, zu verbessern und an Deine Zielgruppe anzupassen.
In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du die Shopware-Suche besser verstehst, richtig einstellst und gezielt optimierst – ganz gleich, ob Du noch Shopware 5 nutzt oder bereits auf Shopware 6 gesetzt hast. Dabei gehen wir nicht nur auf technische Aspekte ein, sondern auch auf praxisrelevante Fragen wie etwa:
Was tun, wenn die Shopware-Suche keine Artikel findet?
Wie kann man die Suche anpassen oder erweitern?
Welche Plugins und Drittanbieterlösungen gibt es?
Lass uns gemeinsam einen Blick auf die Möglichkeiten werfen, wie Du Deine Suchfunktion von einem einfachen Feature zu einem echten Umsatzbringer machst.
Die Suchfunktion in Shopware ist mehr als nur ein Eingabefeld. Sie basiert auf einem Suchindex, der regelmäßig aktualisiert wird und gezielt die durchsuchbaren Inhalte Deines Shops verarbeitet. Doch wie genau funktioniert dieser Mechanismus?
Der Suchindex ist eine Art Datenbank im Hintergrund, in der Shopware die durchsuchbaren Inhalte – wie Artikelnummern, Produktnamen, Hersteller, Eigenschaften und Kategorien – ablegt. Immer dann, wenn Du neue Produkte einpflegst, bestehende Artikel änderst oder manuell eine Index-Neuaufbereitung durchführst, wird dieser Index aktualisiert. So stellt Shopware sicher, dass aktuelle Inhalte bei Suchanfragen gefunden werden.
Je nach Version unterscheidet sich der Aufbau dieses Indexes leicht:
In Shopware 5 war die intelligente Suche ein kostenpflichtiges Modul, das eine erweiterte Indexierung ermöglichte – inklusive Gewichtung einzelner Suchfelder.
In Shopware 6 ist die Suchfunktion deutlich flexibler aufgebaut. Hier kannst Du über die Administration genau definieren, welche Datenfelder in die Suche einfließen, wie stark sie gewichtet sind und wie die Ergebnisse sortiert werden.
Gibt ein Nutzer einen Suchbegriff ein, gleicht Shopware diesen mit dem Suchindex ab. Dabei kommen verschiedene Matching-Mechanismen zum Einsatz, z. B. exakte Übereinstimmungen, Teilbegriffe, Synonyme (sofern definiert) oder auch ähnliche Schreibweisen. Je nach Konfiguration kann die Suche sehr streng oder eher fehlertolerant arbeiten.
Gerade bei größeren Shops ist es entscheidend, dass die Suchergebnisse relevant und schnell sind. Besucher:innen erwarten, dass Tippfehler erkannt und Alternativen vorgeschlagen werden. Und sie möchten nicht seitenweise durch irrelevante Produkte scrollen.
Vielleicht kommt Dir das bekannt vor: Du gibst einen Begriff ein – zum Beispiel eine Artikelnummer – und Shopware findet nichts. Oder es erscheinen zwar Ergebnisse, aber nicht die passenden. Solche Probleme haben oft sehr konkrete Ursachen.
Das ist eines der häufigsten Probleme, besonders direkt nach der Migration oder nach größeren Änderungen im Sortiment. In vielen Fällen liegt das an einem nicht aktualisierten Suchindex. Du kannst diesen im Admin-Bereich von Shopware 6 manuell neu aufbauen lassen – das ist insbesondere nach Importen oder Änderungen an Produkteigenschaften sinnvoll.
Weitere Ursachen können sein:
Das gesuchte Feld (z. B. „Hersteller“ oder „Eigenschaft“) ist nicht zur Indexierung freigegeben.
Die Schreibweise im Suchbegriff weicht zu stark vom Original ab.
Der Artikel ist nicht aktiv oder wurde bestimmten Verkaufskanälen nicht zugewiesen.
Ein anderes Problem: Die Suche funktioniert zwar, aber die Resultate sind nicht hilfreich. Beispielsweise werden zuerst Zubehörartikel angezeigt, bevor das eigentliche Hauptprodukt erscheint. Das hängt häufig mit der Relevanzbewertung zusammen. In Shopware 6 kannst Du jedem durchsuchbaren Feld eine Gewichtung zuweisen – etwa: „Produktname: hoch“, „Kurzbeschreibung: mittel“, „Eigenschaftswert: niedrig“. Je sinnvoller diese Gewichtung, desto besser die Treffergenauigkeit.
Auch hier lohnt sich ein kurzer Check:
Sind zu viele Felder mit gleicher Relevanz versehen?
Wird vielleicht das falsche Feld zu stark gewichtet?
Ist die Sortierung der Suchergebnisse optimal eingestellt?
Shopware 6 bietet Dir in der Administration eine eigene Rubrik zur Konfiguration der Suche. Dort findest Du viele nützliche Einstellungen – vom Aufbau des Suchindex bis zur Eingrenzung bestimmter Ergebnisse.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Optionen:
Unter „Einstellungen > Suche“ kannst Du definieren, wie die Suche sich grundsätzlich verhalten soll. Dazu zählen:
Mindestanzahl an Zeichen: Ab wie vielen Zeichen soll die Suche Ergebnisse anzeigen?
Maximale Trefferzahl: Wie viele Ergebnisse werden maximal ausgegeben?
Aktivierung des Live-Suchvorschlags: Sollen schon während der Eingabe Vorschläge gemacht werden?
Gerade Letzteres kann die Nutzerfreundlichkeit deutlich verbessern – insbesondere auf mobilen Geräten.
Du kannst in Shopware 6 genau festlegen, welche Felder durchsuchbar sind – etwa „Name“, „Hersteller“, „Tags“, „Eigenschaften“ oder „Custom Fields“. Jedem Feld kannst Du dabei eine Gewichtung geben. Ein hoher Wert bedeutet: Dieses Feld hat starken Einfluss auf das Suchergebnis.
Beispiel:
„Produktname“: 600
„Kurzbeschreibung“: 300
„Eigenschaftswert“: 100
Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher wird ein Treffer in diesem Feld bevorzugt angezeigt. So kannst Du sicherstellen, dass etwa die Artikelnummer nicht wichtiger ist als der eigentliche Produktname – außer Du möchtest das genau so.
Nicht alles soll gefunden werden. Du kannst gezielt definieren, welche Produkte von der Suche ausgeschlossen werden sollen – etwa bestimmte Kategorien, Hersteller oder Produkte mit speziellen Eigenschaften.
Das ist z. B. dann nützlich, wenn Du Zubehörartikel oder Bundle-Komponenten nicht direkt über die Suche anzeigen möchtest. Auch digitale Produkte oder Lizenzschlüssel können hier sinnvoll ausgeblendet werden.
Die Standardfunktionen der Shopware-Suche sind ein solides Fundament – doch in der Praxis stoßen viele Händler früher oder später an Grenzen. Gerade wenn Dein Sortiment wächst, Deine Zielgruppen differenzierter suchen oder Du international agierst, lohnt sich ein Blick auf zusätzliche Tools und Einstellungen. In diesem Abschnitt schauen wir uns an, welche Optionen Du hast, um die Suche noch leistungsfähiger zu gestalten.
Shopware bietet von Haus aus viele Einstellungsmöglichkeiten – aber manchmal sind externe Tools sinnvoller, um spezielle Anforderungen abzudecken. Hier kommen Plugins und Suchdienste ins Spiel, die Du über den Shopware Store integrieren kannst.
Es gibt zahlreiche Erweiterungen, die gezielt auf die Suchfunktion ausgerichtet sind – von einfachen Verbesserungen bis hin zu komplexen, KI-gestützten Tools. Diese Plugins bieten unter anderem:
Automatische Fehlerkorrektur bei Tippfehlern
Synonym-Erkennung und semantische Suche
Vorschlagsfunktionen in Echtzeit
Intelligente Ranking-Logik, die sich am Nutzerverhalten orientiert
Erweiterte Filterfunktionen innerhalb der Suche
Wenn Du ein Plugin auswählst, achte darauf, dass es mit Deiner Shopware-Version kompatibel ist und regelmäßig Updates erhält. Viele Anbieter bieten Testphasen oder Demo-Versionen – nutze diese Möglichkeit, bevor Du Dich entscheidest.
Tools wie Doofinder, Algolia oder andere spezialisierte Anbieter bringen maschinelles Lernen in Deinen Shop. Sie analysieren das Suchverhalten Deiner Kund:innen und passen die Suchergebnisse dynamisch an – basierend auf Klicks, Käufen oder Conversion-Raten.
Diese Dienste punkten mit:
Schneller Ladezeit, auch bei großen Katalogen
Mehrsprachigkeit und Lokalisierung
Autovervollständigung mit visuellen Vorschlägen (z. B. Produktbild + Preis)
A/B-Testing für unterschiedliche Suchstrategien
Der Einsatz lohnt sich vor allem bei sehr großen Produktmengen, internationalem Publikum oder bei Shops, die besonders auf Conversion-Optimierung angewiesen sind.
Wenn die Suche nicht wie gewünscht funktioniert, hilft es, strukturiert vorzugehen. Hier sind ein paar häufige Probleme – und was Du dagegen tun kannst:
Falls gar keine Ergebnisse mehr erscheinen, solltest Du folgende Punkte prüfen:
Ist der Suchindex aktuell? Führe ggf. eine Neuindizierung durch.
Sind die gesuchten Artikel aktiv, verfügbar und korrekt zugewiesen?
Ist ein Plugin im Einsatz, das das Suchverhalten beeinflusst (z. B. durch eigene Logik oder Fehler)?
Gibt es JavaScript-Fehler im Frontend, die die Anzeige verhindern?
Tipp: Aktiviere den Debug-Modus, um Fehlermeldungen besser analysieren zu können.
Hier kann es an den durchsuchbaren Feldern oder der Gewichtung liegen:
Prüfe in den Einstellungen, ob z. B. die Artikelnummer, EAN oder Tags überhaupt im Index sind.
Teste alternative Schreibweisen – manchmal sind Bindestriche oder Leerzeichen schuld.
Passe die Feldgewichtung an, um die Relevanz besser zu steuern.
Wenn zu viele irrelevante Ergebnisse angezeigt werden, hilft meist eine Kombination aus:
Einschränkung auf relevante Felder (z. B. Produktname, aber nicht Kurzbeschreibung)
Verwendung von Filtern und Facetten zur weiteren Eingrenzung
Optimierung des Rankings, z. B. nach Verkäufen, Bewertungen oder Neuheiten
Neben den technischen Einstellungen spielt auch die Gestaltung der Suche im Frontend eine wichtige Rolle. Hier einige bewährte Best Practices:
Klingt banal, ist aber essenziell: Die Suchleiste sollte immer sichtbar, gut erreichbar und mobil optimiert sein. Ein fest verankertes Suchfeld in der Hauptnavigation erhöht die Nutzung deutlich.
Je früher Nutzer:innen passende Vorschläge erhalten, desto besser. Zeige bereits beim Tippen:
Vorschläge für Artikel
Kategorien oder Marken
Blogbeiträge oder Content-Seiten
Das verkürzt die Customer Journey und fördert die Conversion.
Ein Suchergebnis ohne Treffer ist Gift für die Nutzererfahrung. Sorge dafür, dass bei leeren Suchanfragen zumindest verwandte Produkte, Topseller oder manuell gepflegte Empfehlungen erscheinen.
Tipp: Viele Plugins ermöglichen die automatische Anzeige von Ersatzinhalten bei erfolglosen Suchen.
In Shopware kannst Du analysieren, wonach Nutzer:innen suchen – und wie erfolgreich die Suchfunktion ist. Typische Fragen sind:
Welche Begriffe führen zu keinen Treffern?
Welche Suchbegriffe haben eine hohe Absprungrate?
Welche Produkte werden am häufigsten gesucht?
Nutze diese Daten, um gezielt Inhalte anzupassen, Artikel zu optimieren oder die Sucheinstellungen zu verändern.
Die Suchfunktion in Shopware ist viel mehr als nur ein Feature – sie ist ein entscheidender Faktor für Deine Conversion Rate und Kundenzufriedenheit. Wer gezielt sucht, zeigt Kaufinteresse. Umso wichtiger ist es, dass diese Suche schnell, präzise und intuitiv funktioniert.
Mit den Bordmitteln von Shopware 6 kannst Du bereits viel erreichen: von der Indexierung über die Gewichtung bis hin zu Ausschlüssen. Doch wer mehr will – etwa intelligente Vorschläge, KI-Unterstützung oder detaillierte Auswertungen – sollte den Einsatz externer Lösungen prüfen. Plugins und spezialisierte Suchdienste helfen Dir dabei, die Suche in Deinem Shop auf ein neues Level zu heben.
Und das Beste: Viele Verbesserungen lassen sich schrittweise umsetzen – Du musst nicht alles auf einmal ändern. Fang bei den Basics an, beobachte das Nutzerverhalten und optimiere kontinuierlich. So machst Du aus der Shopware-Suche nicht nur ein nützliches Werkzeug, sondern einen echten Umsatztreiber.