In einem gut laufenden Onlineshop gibt es zahlreiche Aufgaben, die regelmäßig erledigt werden müssen: Artikelbestände synchronisieren, veraltete Inhalte aufräumen, Export- oder Importprozesse anstoßen oder Kunden per E-Mail informieren. Wenn Du Shopware 5 nutzt, kannst Du viele dieser Aufgaben automatisieren – mit sogenannten Cronjobs.
Doch was genau ist ein Cronjob in Shopware 5? Warum sind sie für einen stabilen und effizienten Shopbetrieb so wichtig? Und wie kannst Du sie korrekt einrichten und nutzen? Genau das schauen wir uns in diesem Artikel Schritt für Schritt an. Du bekommst eine verständliche Einführung in das Thema und erfährst, wie Du typische Aufgaben in Shopware mit Cronjobs automatisierst – ganz ohne unnötige Komplexität.
Ein Cronjob ist ein automatisch ausgeführter Hintergrundprozess. In Shopware 5 sorgt er dafür, dass bestimmte Aufgaben zeitgesteuert im Hintergrund ablaufen, ohne dass Du manuell eingreifen musst. Damit werden viele wiederkehrende Tätigkeiten automatisiert, was Zeit spart und die Zuverlässigkeit erhöht.
Zu den typischen Aufgaben, die per Cronjob in Shopware ausgeführt werden, zählen beispielsweise:
Diese Prozesse können durch Plugins erweitert oder angepasst werden – das Shopware Plugin Cron-System macht es möglich.
Ein Beispiel: Möchtest Du täglich Deine Lagerbestände mit einem externen System synchronisieren, kannst Du einen entsprechenden Cronjob in Shopware einrichten, der diese Aufgabe übernimmt. Du musst Dich also nicht jeden Tag selbst darum kümmern.
Anders als bei manchen modernen Systemen ist die Ausführung der Cronjobs in Shopware 5 nicht direkt in den Shop integriert, sondern wird über einen externen Aufruf angestoßen – etwa über einen Serverbefehl oder einen Hoster-eigenen Cronjob-Service.
Wichtig ist: Du musst den Start der Cronjobs aktiv über einen Server-Cronjob oder ein externes Tool initiieren. Die eigentlichen Jobs werden dann im Shopware-Backend gesteuert und getaktet.
Damit Cronjobs in Deinem Shopware 5-System funktionieren, brauchst Du zwei Dinge:
Du richtest auf Deinem Server einen Befehl ein, der regelmäßig die Datei /shopware.php?module=cron
aufruft. Das kann zum Beispiel so aussehen:
wget -q -O /dev/null https://www.deinshop.de/shopware.php?module=cron
Oder – etwas eleganter – mit curl
:
curl -s https://www.deinshop.de/shopware.php?module=cron > /dev/null
Damit dieser Aufruf regelmäßig geschieht (z. B. alle 15 Minuten), muss er im Cronjob-Manager Deines Hosters oder direkt über crontab
auf dem Server hinterlegt werden. Falls Du Profihost oder ein vergleichbares Hosting verwendest, gibt es dafür meist vorgefertigte Masken.
Wichtig: Die Zugriffsrechte auf die URL müssen korrekt gesetzt sein. Bei einem Fehler wie 403 Forbidden liegt oft ein Problem mit den Serverrechten oder Firewalleinstellungen vor.
Im Shopware-Backend findest Du unter Einstellungen > Grundeinstellungen > System > Cronjobs eine Liste aller verfügbaren Aufgaben. Hier kannst Du:
Beispiel: Wenn Du die Tagcloud in Shopware regelmäßig aktualisieren möchtest, aktivierst Du den entsprechenden Cronjob und stellst einen sinnvollen Zeitplan ein – z. B. einmal täglich.
Plugins können hier eine wichtige Rolle spielen: Viele Erweiterungen bringen eigene Shopware Cronjob Plugins mit, die bestimmte Funktionen regelmäßig ausführen – vom Lagerabgleich bis zur Mailbenachrichtigung.
Beim Einrichten von Cronjobs in Shopware 5 kommt es oft zu typischen Problemen:
Wenn Du möchtest, kannst Du den Aufruf auch testweise im Browser starten – einfach https://www.deinshop.de/shopware.php?module=cron
in die Adresszeile eingeben. Achtung: Damit das funktioniert, muss der Zugriff erlaubt sein.
Sobald die technische Einrichtung erledigt ist, geht es darum, die Cronjobs strategisch für Deinen Shop einzusetzen. Denn richtig eingesetzt, automatisieren sie nicht nur einzelne Aufgaben – sie tragen aktiv zur Stabilität und Effizienz Deines Shopware-Systems bei.
Hier sind einige typische Anwendungsfälle, die Du über Shopware Cronjobs abbilden kannst:
Gerade bei angebundenen Warenwirtschaftssystemen oder externen Marktplätzen ist es wichtig, dass der Lagerbestand im Shop aktuell bleibt. Mit einem entsprechenden Shopware Cronstock-Job kannst Du den Abgleich automatisieren – z. B. alle 30 Minuten oder stündlich.
Möchtest Du regelmäßig Produktdaten importieren oder Bestellungen exportieren, kannst Du dies über einen shopware import cronjob oder export cronjob lösen. Die Schnittstellen werden zu festen Zeiten angestoßen und liefern saubere Datensätze – ganz ohne manuelle Exporte.
Shopware bietet einen praktischen Media Garbage Collector, der alte Medieninhalte entfernt, die nicht mehr verwendet werden. Ein solcher Cronjob hält Deine Mediathek schlank und spart Speicherplatz – besonders bei großen Sortimentswechseln eine sinnvolle Maßnahme.
Du kannst auch die Kundenbindung automatisieren: Der shopware cron birthday-Job etwa sorgt dafür, dass Geburtstagsgrüße rechtzeitig versendet werden. Natürlich vorausgesetzt, das Plugin und die Templates sind sauber konfiguriert.
Viele Shopware-Plugins bringen eigene Cronjobs mit, um wiederkehrende Aufgaben zu übernehmen. Das können z. B. sein:
Damit diese Jobs auch zuverlässig laufen, solltest Du regelmäßig kontrollieren, ob alle Cronjobs aktiv sind und wann sie zuletzt ausgeführt wurden.
Tipp: Falls Du viele Plugins im Einsatz hast, lohnt sich ein Blick in die Cronjob-Übersicht im Backend, um unnötige oder doppelt laufende Jobs zu deaktivieren. Das reduziert die Serverlast und verhindert mögliche Konflikte.
Wenn ein Plugin nicht erwartungsgemäß funktioniert, liegt es oft daran, dass sein zugehöriger Cronjob entweder deaktiviert oder falsch konfiguriert ist.
Obwohl das System grundsätzlich zuverlässig ist, kommt es gerade bei der ersten Einrichtung oder beim Hosting-Wechsel häufig zu Problemen. Hier einige häufige Ursachen und Lösungen:
Ein häufiger Fehler beim manuellen Cronjob-Aufruf: Der Server blockiert den Zugriff auf shopware.php?module=cron
. Ursache können Sicherheitsmodule, htaccess-Regeln oder IP-Sperren sein. Lösung: Freigabe der URL im Hosting-Panel oder via .htaccess
.
Das kann daran liegen, dass der externe Aufruf nicht oft genug erfolgt. Prüfe, ob der Cronjob des Hosters aktiv ist und den richtigen Intervall hat (z. B. */15 * * * *
für alle 15 Minuten). Je nach Aufgabenart kann es sinnvoll sein, verschiedene Intervalle für verschiedene Jobs zu definieren.
Hier lohnt sich ein Blick in das Shopware-Log oder das Plugin-Log, um Hinweise zu erhalten. Manchmal fehlt eine Konfiguration (z. B. der Pfad zur Importdatei), oder der Job ist aktiviert, aber ohne definierte Aufgabe.
Zum Troubleshooting kannst Du jederzeit die Cronjob-URL manuell im Browser aufrufen:
https://www.deinshop.de/shopware.php?module=cron
Achte dabei auf etwaige Fehlermeldungen oder Hinweise im Shopware-Log. Wenn sich so Jobs auslösen lassen, aber nicht über den Server laufen, liegt das Problem eher beim Hosting-Setup.
Wenn Du planst, von Shopware 5 auf Shopware 6 umzusteigen, solltest Du wissen: Die Cronjob-Architektur hat sich grundlegend geändert.
In Shopware 6 sind Cronjobs als Symfony-Commands integriert und werden über die CLI (bin/console
) angestoßen. Auch die Art, wie Jobs geplant und registriert werden, ist strukturierter und besser dokumentiert – dafür aber technischer.
Das bedeutet:
👉 Der klassische Aufruf über shopware.php?module=cron
entfällt.
👉 Du benötigst Zugriff auf die Serverkonsole oder ein Hosting-Paket, das den CLI-Zugriff ermöglicht.
👉 Plugins müssen für Shopware 6 neu konzipiert sein, wenn sie Cronjobs nutzen.
Wenn Du also einen Umstieg planst, prüfe frühzeitig, wie Deine aktuellen Cronjobs funktionieren und ob es für Shopware 6 entsprechende Alternativen gibt.
Shopware 5 Cronjobs sind ein mächtiges Werkzeug, um Deinen Shop zu automatisieren, zu entlasten und effizienter zu betreiben. Ob Datenimport, Lagerbestand, Medienpflege oder Kundenkommunikation – mit den richtigen Jobs laufen viele Prozesse wie von selbst.
Wichtig ist dabei:
curl
oder wget
).Wenn Du bisher noch keine Cronjobs nutzt oder Probleme mit der Einrichtung hattest: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Ordnung und Automatisierung in Deine Abläufe zu bringen. Bei Fragen oder Problemen helfen Dir technische Dienstleister oder die Shopware-Dokumentation weiter – oder Du sprichst uns direkt an.
✅ Tipp zum Schluss: Behalte in Deiner Server- oder Plugin-Dokumentation immer fest, welche Cronjobs Du wann eingerichtet hast. Das spart später viel Zeit bei der Fehlersuche oder beim Umzug auf ein neues System.
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