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Shopware 6: Entscheidungshilfe zwischen Storefront und Headless

Geschrieben von Luis | 07.10.2025
1.  Die Grundlagen verstehen: Was bedeutet Shopware 6 Headless?
2.  Headless Commerce: Die Vorteile im Detail
3.  Die Herausforderungen von Shopware Headless
4.  CMS und Content-Management: Ein kritischer Vergleich
5.  Performance: Mythos vs. Realität
6.  Shopware Frontends: Der Mittelweg
7.  Entscheidungshilfe: Shopware Storefront vs. Headless
8.  Hybrid-Ansätze: Das Beste aus beiden Welten
9.  Implementierung und Best Practices
10.  Die Kosten-Nutzen-Rechnung
11.  Migration von Storefront zu Headless
12.  Tools und Technologien im Überblick
13.  Praxisbeispiele erfolgreicher Implementierungen
14.  Zukunftsperspektiven: Wohin entwickelt sich Shopware?
15.  Fazit: Deine Entscheidung für die richtige Shopware-Architektur
 

Die Notifications deines Entwicklungstools klingeln wieder – dein Team diskutiert bereits seit Stunden über die Architektur eures neuen Shopware 6 Projekts. "Sollen wir headless gehen oder bei der klassischen Storefront bleiben?" Diese Frage beschäftigt aktuell viele Online-Händler und Entwicklerteams. Die Antwort ist nicht schwarz oder weiß, sondern hängt von deinen konkreten Anforderungen, Ressourcen und Zielen ab.

Während die einen von den Performance-Vorteilen und der Flexibilität von Headless schwärmen, warnen andere vor dem erhöhten Entwicklungsaufwand und der Komplexität. Lass uns gemeinsam einen praxisorientierten Blick auf beide Ansätze werfen und herausfinden, welcher für dich der richtige ist.

Die Grundlagen verstehen: Was bedeutet Shopware 6 Headless?

Bevor wir in die Details einsteigen, sollten wir klären, was "headless" in der Shopware-Welt eigentlich bedeutet. Shopware 6 wurde von Grund auf mit einer API-first Architektur entwickelt – das heißt, alle Funktionen sind über APIs zugänglich, auch die Standard-Storefront nutzt diese APIs.

Klassische Shopware Storefront:

  • Frontend und Backend sind eng miteinander gekoppelt
  • Twig-Templates werden serverseitig gerendert
  • Ein einheitliches System für alle Bereiche
  • Plugins funktionieren "out of the box"

Shopware 6 Headless:

  • Frontend und Backend sind vollständig entkoppelt
  • Eigene Frontend-Technologien (Vue.js, React, Nuxt)
  • Kommunikation über Store-API
  • Maximale Flexibilität bei der Gestaltung

Der entscheidende Punkt: Shopware 6 macht beides möglich, ohne dass du dich dauerhaft festlegst. Du kannst sogar hybrid vorgehen und später migrieren.

Headless Commerce: Die Vorteile im Detail

Performance und Benutzererfahrung

Mit einer headless Shopware 6 Implementierung eröffnen sich dir moderne Frontend-Technologien, die eine deutlich bessere User Experience ermöglichen können:

Static Site Generation (SSG):
Seiten werden zur Build-Zeit vorgerendert und als statische HTML-Dateien ausgeliefert. Besonders effektiv für Kategorie-Seiten, die sich nicht häufig ändern.

Incremental Static Regeneration (ISR):
Du servierst gecachte Inhalte und aktualisierst sie im Hintergrund. Der Nutzer bekommt sofort eine Antwort, während das System die Daten bei Bedarf erneuert.

Progressive Web App (PWA) Features:

  • Offline-Funktionalität
  • App-ähnliche Navigation
  • Push-Notifications
  • Installation auf dem Homescreen

Ein konkretes Beispiel: Ein Kunde fügt ein Produkt in den Warenkorb, verliert aber die Internetverbindung. Mit einer PWA-Implementierung bleibt der Warenkorb erhalten, und der Kauf wird abgeschlossen, sobald die Verbindung wieder steht.

Omnichannel und Skalierbarkeit

Headless ermöglicht es dir, dieselben Shopware-Daten für verschiedene Touchpoints zu nutzen:

  • Webshop (Desktop/Mobile)
  • Native Mobile Apps
  • In-Store Kiosk-Systeme
  • Voice Commerce (Alexa Skills)
  • B2B-Portale mit eigener Benutzeroberfläche

Die Store-API von Shopware 6 liefert konsistente Daten für alle Kanäle. Ein praktisches Szenario: Dein Kunde startet den Einkauf am Desktop, fügt unterwegs per App weitere Artikel hinzu und schließt den Kauf an einem Kiosk im Store ab – nahtlos und ohne Medienbrüche.

Technologische Flexibilität

Mit headless Lösungen kannst du:

  • Moderne JavaScript-Frameworks nutzen (Vue 3, React, Angular)
  • Edge-CDNs für globale Performance einsetzen
  • Mikroservice-Architekturen implementieren
  • A/B-Tests für verschiedene Frontend-Versionen fahren

Die Herausforderungen von Shopware Headless

Entwicklungsaufwand und Komplexität

Headless bedeutet nicht automatisch "besser" – es bringt eigene Herausforderungen mit:

Doppelte Entwicklung:
Features wie Warenkorb, Login oder Checkout müssen im Frontend neu implementiert werden, obwohl sie in der Standard-Storefront bereits vorhanden sind.

Plugin-Kompatibilität:
Viele Shopware-Plugins sind für die Storefront optimiert. Bei headless Implementierungen musst du:

  • Frontend-Komponenten selbst entwickeln
  • API-Endpunkte eventuell erweitern
  • Custom Admin-Interfaces bauen

Erhöhte Wartungskomplexität:
Statt einem System managst du mindestens zwei:

  • Shopware-Backend mit eigenen Updates
  • Frontend-Stack mit eigenen Dependencies

Team-Anforderungen

Für eine erfolgreiche headless Implementierung brauchst du:

Frontend-Expertise:

  • JavaScript/TypeScript-Know-how
  • Erfahrung mit modernen Frameworks (Vue, React)
  • API-Integration und State-Management
  • Performance-Optimierung

DevOps-Kenntnisse:

  • CI/CD-Pipelines für Frontend und Backend
  • Deployment-Strategien
  • Monitoring und Error-Tracking
  • Caching-Konzepte

Ein häufiger Fehler: Teams unterschätzen den Aufwand für scheinbar einfache Features. Ein Produktfilter kann in Twig schnell implementiert werden, erfordert aber in einem headless Setup eine durchdachte State-Management-Lösung.

CMS und Content-Management: Ein kritischer Vergleich

Shopware Storefront: Editor-freundlich

In der Standard-Storefront funktioniert das CMS intuitiv:

  • Drag-and-Drop-Editor im Admin
  • Sofortige Vorschau
  • Vorgefertigte Blöcke (Text, Bilder, Produktslider)
  • Keine technischen Kenntnisse erforderlich

Dein Marketing-Team kann eigenständig Landingpages für Kampagnen erstellen, ohne dass Entwickler involviert werden müssen.

Headless: Flexibel, aber aufwendig

Bei headless Lösungen wird CMS-Content über die Store-API als JSON ausgeliefert:

{
  "type": "product-slider",
  "config": {
    "products": ["product-id-1", "product-id-2"],
    "displayMode": "cover"
  }
}

Dein Frontend muss jeden Block-Typ interpretieren und entsprechende Komponenten rendern. Das bedeutet:

  • Für jeden CMS-Block eine eigene Vue/React-Komponente
  • Aufwendigere Vorschau-Funktionen
  • Längere Entwicklungszeiten für neue Block-Typen

Praxis-Tipp: Viele Teams implementieren eine Hybrid-Lösung: CMS-Seiten über die Storefront, hochperformante Produkt- und Checkout-Seiten headless.

Performance: Mythos vs. Realität

Wann ist Headless wirklich schneller?

Headless ist nicht automatisch performanter. Die Geschwindigkeitsvorteile entstehen durch:

Optimierte Datenabfrage:

// Nur benötigte Produktdaten laden
const product = await storeApi.get('/store-api/product/{id}', {
  includes: {
    product: ['name', 'price', 'media']
  }
});

Intelligentes Caching:

  • Statische Seiten über CDN
  • Client-side Caching für Produktlisten
  • Background-Sync für Warenkorb-Updates

Code-Splitting:
Nur der tatsächlich benötigte JavaScript-Code wird geladen.

Die Stolperfallen

Häufige Performance-Probleme bei headless Implementierungen:

Over-Fetching:
Composables laden mehr Daten als nötig. Ein useCart-Hook sollte nicht bei jedem Aufruf alle Produktdetails neu laden.

Fehlende Client-side-Optimierung:
Ohne ordentliches State-Management werden API-Calls unnötig wiederholt.

N+1-Probleme:
Statt einer API-Anfrage für Produktlisten werden einzelne Requests für jedes Produkt gesendet.

Shopware Frontends: Der Mittelweg

Shopware bietet mit "Shopware Frontends" eine Lösung, die die headless Entwicklung vereinfacht:

Was bietet Shopware Frontends?

Vorgefertigte Komponenten:

  • Vue 3 Composables für Cart, Authentication, CMS
  • TypeScript-Support mit generierten API-Typen
  • Nuxt 3 Integration

Praxisbeispiel:

<script setup>
const { cart, addProduct, removeProduct } = useCart()
const { products } = useProductListing()
</script>

<template>
  <div>
    <ProductGrid :products="products" />
    <CartSummary :cart="cart" />
  </div>
</template>

Die Realität von Shopware Frontends

Vorteile:

  • Schnellerer Einstieg in headless Development
  • Konsistente API-Integration
  • TypeScript-Support

Nachteile:

  • Noch nicht vollständig ausgereift (Stand 2024)
  • Begrenzte Anpassungsmöglichkeiten bei den Composables
  • Abhängigkeit von Shopware-Entwicklungszyklen

Viele Entwicklerteams berichten, dass sie Shopware Frontends als Startpunkt nutzen, aber bei komplexeren Anforderungen eigene Implementierungen bevorzugen.

Entscheidungshilfe: Shopware Storefront vs. Headless

Wann ist die Standard-Storefront die richtige Wahl?

Szenario Begründung
Schneller Market-Entry Shop ist in wenigen Wochen live
Standard E-Commerce-Anforderungen Katalog, Checkout, Payment funktionieren out-of-the-box
Kleines Team ohne Frontend-Spezialisierung Twig-Templates sind einfacher zu maintainen
Plugin-abhängige Features Viele Extensions sind nur für Storefront verfügbar
Content-lastige Seiten CMS-Editor wird häufig von Non-Devs genutzt
Budget-Beschränkungen Geringere Entwicklungskosten

 

Wann lohnt sich Shopware Headless?

Szenario Begründung
Performance-kritische Anwendungen Sub-Second-Loading-Times sind Geschäftsanforderung
Omnichannel-Strategie Mehrere Touchpoints sollen dieselben Daten nutzen
Komplexe User Interfaces Hochinteraktive Features, Configuratoren, AR/VR
Internationalisierung Verschiedene Frontends für verschiedene Märkte
Experimentierfreudiges Team A/B-Tests und schnelle UI-Iterationen
Langfristige Flexibilität Frontend-Technologie soll unabhängig weiterentwickelt werden

 

Hybrid-Ansätze: Das Beste aus beiden Welten

Du musst dich nicht für einen Ansatz entscheiden. Viele erfolgreiche Shopware-Projekte nutzen hybride Strategien:

Szenario 1: Core-Features headless, CMS klassisch

  • Produktkatalog, Checkout: Headless (Performance)
  • CMS-Seiten, Blog: Storefront (Einfachheit)

Szenario 2: Schrittweise Migration

  • Start mit Storefront für MVP
  • Sukzessive Migration kritischer Bereiche zu headless
  • Nutzung der Store-API für neue Features

Szenario 3: Channel-spezifische Frontends

  • Desktop: Storefront (bewährte UX)
  • Mobile: PWA headless (Performance)
  • B2B-Portal: Custom headless frontend

Implementierung und Best Practices

Vorbereitung für headless Development

API-Design planen:

// Durchdachte API-Calls
const productData = await $storeApi.invoke(
  'store-api.product.search post /store-api/product',
  {
    filter: [
      { type: 'equals', field: 'active', value: true },
      { type: 'range', field: 'price', parameters: { gte: 10, lte: 100 }}
    ],
    includes: {
      product: ['id', 'name', 'calculatedPrice'],
      product_media: ['media']
    }
  }
);

State Management einrichten:
Für komplexe Anwendungen ist ein durchdachtes State-Management essentiell. Pinia (für Vue) oder Zustand (für React) helfen dabei, API-Calls zu minimieren und die UX zu verbessern.

Performance-Monitoring

Wichtige Metriken für headless Shops:

  • Time to First Byte (TTFB)
  • Largest Contentful Paint (LCP)
  • API Response Times
  • Client-side Rendering Performance

Tools für das Monitoring:

  • Lighthouse für Core Web Vitals
  • Browser DevTools für API-Calls
  • Sentry für Error-Tracking
  • Performance-Profiling für JavaScript

Typische Probleme vermeiden

Caching-Strategien:

// Intelligentes Caching für Produktdaten
const { data: product } = await $fetch('/store-api/product/' + productId, {
  key: `product-${productId}`,
  server: true, // SSR-Caching
  default: () => null
});

Error Handling:
Robuste Fehlerbehandlung ist bei API-basierten Frontends kritisch. Plane Fallbacks für:

  • API-Ausfälle
  • Langsame Netzwerkverbindungen
  • Fehlende Produktdaten
  • Payment-Provider-Probleme

Die Kosten-Nutzen-Rechnung

Entwicklungskosten: Storefront vs. Headless

Standard-Storefront:

  • Theme-Anpassung: 2-4 Wochen
  • Custom Features: 1-2 Wochen pro Feature
  • Plugin-Integration: 1-3 Tage pro Plugin
  • Gesamt (MVP): 6-10 Wochen

Headless Implementation:

  • Setup und Architektur: 2-3 Wochen
  • Basic Frontend: 4-6 Wochen
  • API-Integration: 2-4 Wochen
  • Testing und Optimierung: 2-3 Wochen
  • Gesamt (MVP): 10-16 Wochen

Langfristige Wartungskosten

Storefront:

  • Plugin-Updates können Breaking Changes verursachen
  • Shopware-Updates sind meist unkompliziert
  • Ein Team kann Frontend und Backend maintainen

Headless:

  • Frontend und Backend entwickeln sich unabhängig
  • Mehr Flexibilität, aber auch mehr Koordinationsaufwand
  • Spezialisiertes Know-how erforderlich

Return on Investment

Headless lohnt sich langfristig, wenn:

  • Performance-Verbesserungen zu höheren Conversion-Rates führen
  • Omnichannel-Features neue Umsatzquellen erschließen
  • Entwicklungsgeschwindigkeit für Frontend-Features steigt

Migration von Storefront zu Headless

Schritt-für-Schritt-Ansatz

Phase 1: API-First Development
Auch bei Storefront-Projekten solltest du bereits API-basiert denken:





Phase 2: Komponentenbasierte Entwicklung
Strukturiere Twig-Templates bereits komponentenbasiert:

templates/
  └── storefront/
      └── component/
          └── product/
              ├── card.html.twig
              ├── listing.html.twig
              └── detail.html.twig

Phase 3: Schrittweise Frontend-Extraktion
Beginne mit weniger kritischen Bereichen:

  1. Produktsuche als Vue-Komponente
  2. Warenkorb-Funktionalität
  3. Checkout-Optimierung
  4. Vollständige Frontend-Trennung

Datenmigrationsstrategien

Content-Migration:
CMS-Inhalte bleiben in Shopware, müssen aber für headless Rendering aufbereitet werden:

// CMS-Block-Mapping für headless Frontend
const blockComponents = {
  'image-text': ImageTextBlock,
  'product-slider': ProductSliderBlock,
  'text': TextBlock
};

// Automatisches Rendering basierend auf CMS-Konfiguration
const renderCmsPage = (cmsPage) => {
  return cmsPage.sections.map(section =>
    section.blocks.map(block =>
      createElement(blockComponents[block.type], {
        props: block.config
      })
    )
  );
};

Tools und Technologien im Überblick

Frontend-Frameworks für Shopware Headless

Vue.js + Nuxt 3:

  • Offizielle Shopware Frontends-Unterstützung
  • Excellente SSR-Performance
  • TypeScript-Integration
  • Große Community

React + Next.js:

  • Weitverbreitete Skills im Entwicklermarkt
  • Hervorragende Performance-Features
  • Umfangreiches Ecosystem
  • Enterprise-Ready

Angular:

  • TypeScript-First Ansatz
  • Strukturierte Architektur
  • Gut für große Teams
  • Weniger verbreitet in E-Commerce

Deployment und Hosting

Vercel/Netlify:

  • Einfaches Deployment
  • Automatische Performance-Optimierung
  • Edge Functions
  • Git-basierte Workflows

Custom Infrastructure:

  • Docker-basierte Deployments
  • Kubernetes für Skalierung
  • Custom CDN-Konfiguration
  • Vollständige Kontrolle

Development Tools

API-Testing:

# Shopware Store-API testen
curl -X POST "https://your-shop.com/store-api/product" \
  -H "Content-Type: application/json" \
  -H "sw-access-key: YOUR-ACCESS-KEY" \
  -d '{
    "includes": {
      "product": ["id", "name", "calculatedPrice"]
    }
  }'

Performance-Monitoring:

  • Bundle Analyzer für JavaScript-Größe
  • Lighthouse CI für automatisierte Performance-Tests
  • Core Web Vitals Monitoring
  • API Response Time Tracking

Praxisbeispiele erfolgreicher Implementierungen

E-Commerce-Startup: Rapid Prototyping mit Storefront

Ein Fashion-Startup wollte schnell einen MVP launchen:

  • Gewählt: Standard-Storefront mit Custom Theme
  • Timeline: 4 Wochen von Konzept zu Launch
  • Ergebnis: Erfolgreicher Market Entry, später schrittweise Migration zu headless für Mobile

Learnings:

  • Storefront ermöglichte schnelle Validierung der Geschäftsidee
  • Plugin-Ecosystem (Payment, Shipping, Reviews) sparte Entwicklungszeit
  • Migration zu headless erfolgte nach Produktmarktfit

B2B-Großhändler: Omnichannel mit Headless

Ein Industrieausrüster brauchte verschiedene Frontends für verschiedene Kundengruppen:

  • Gewählt: Headless mit drei verschiedenen Frontends
  • Timeline: 6 Monate Entwicklung
  • Ergebnis: 40% bessere Performance, einheitliche Datenbasis für alle Kanäle

Frontend-Varianten:

  1. B2B-Portal mit Konfiguratortools (React)
  2. Mobile-App für Außendienst (React Native)
  3. Kiosk-System für Messen (Vue.js)

Internationaler Retailer: Hybrid-Ansatz

Ein Modeunternehmen mit verschiedenen Marken nutzt eine hybride Strategie:

  • CMS und Content: Shopware Storefront
  • Checkout und Account: Headless PWA
  • Mobile App: Native mit Store-API

Vorteile:

  • Marketing kann eigenständig Content erstellen
  • Optimierte Performance für kaufrelevante Prozesse
  • Einheitliche Customer Journey über alle Touchpoints

Zukunftsperspektiven: Wohin entwickelt sich Shopware?

Shopware Frontends Evolution

Shopware investiert stark in die Verbesserung des headless Developments:

  • Bessere Composables: Stabilere und vollständigere API-Abstraktion
  • TypeScript-First: Automatisierte Type-Generation aus OpenAPI-Specs
  • Performance-Tools: Built-in Caching und Optimierungsstrategien

API-Erweiterungen

Kommende Store-API Features:

  • GraphQL-Support: Flexible Datenabfragen mit einem Request
  • Subscription-APIs: Real-time Updates für Lagerbestände und Preise
  • Edge-API: Geographical verteilte API-Endpoints

Headless CMS Integration

Zukünftige Entwicklungen könnten externe CMS-Systeme besser integrieren:

  • Contentful/Strapi für Content
  • Shopware für Commerce
  • Nahtlose Integration über APIs

Fazit: Deine Entscheidung für die richtige Shopware-Architektur

Die Wahl zwischen Shopware Storefront und headless ist keine Frage von "richtig" oder "falsch", sondern von "passend" oder "nicht passend" für deine spezifische Situation.

Wähle die Standard-Storefront, wenn:

  • Du schnell launchen musst und Standard E-Commerce-Features ausreichen
  • Dein Team primär PHP/Twig-Erfahrung hat
  • Content-Management durch Non-Developer wichtig ist
  • Budget und Ressourcen begrenzt sind
  • Plugin-abhängige Features zentral für dein Business sind

Gehe headless, wenn:

  • Performance und User Experience Wettbewerbsvorteile schaffen
  • Du eine Omnichannel-Strategie verfolgst
  • Dein Team moderne Frontend-Technologien beherrscht
  • Langfristige Flexibilität wichtiger ist als kurze Time-to-Market
  • Du bereit bist, in höhere Entwicklungskosten zu investieren

Der Hybrid-Ansatz bietet sich an, wenn:

  • Du die Vorteile beider Welten nutzen möchtest
  • Eine schrittweise Migration geplant ist
  • Verschiedene Bereiche unterschiedliche Anforderungen haben

Wichtig ist: Du musst dich nicht sofort festlegen. Shopware 6s API-first Architektur ermöglicht es dir, mit der Storefront zu starten und später zu migrieren, oder hybrid zu arbeiten. Beginne mit dem Ansatz, der für deine aktuelle Situation am besten geeignet ist, und entwickle von dort aus weiter.

Die Entscheidung sollte auf deinen konkreten Geschäftsanforderungen, verfügbaren Ressourcen und langfristigen Zielen basieren – nicht auf dem neuesten Technologie-Trend. Beide Ansätze können zu erfolgreichen E-Commerce-Projekten führen, wenn sie richtig eingesetzt werden.