Im E-Commerce zählt jedes Detail – auch das am unteren Ende Deiner Seite. Der Footer wirkt oft unscheinbar, ist aber ein elementarer Bestandteil Deines Online-Shops. In Shopware 6 kannst Du ihn nicht nur mit rechtlich erforderlichen Angaben wie Impressum und Datenschutz füllen, sondern auch strategisch nutzen: für Navigation, Kundenbindung und zur Erhöhung der Conversion-Rate. Viele Besucher scrollen gezielt ans Seitenende, wenn sie bestimmte Informationen suchen. Umso wichtiger ist es, dass Dein Footer funktional, gut strukturiert und visuell ansprechend ist.
Shopware 6 bietet Dir viele Möglichkeiten, den Footer individuell zu gestalten – von der Auswahl der Inhalte bis zur vollständigen Anpassung des Designs über CSS. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du den Footer optimal für Deinen Shop einrichtest und dabei sowohl rechtliche Anforderungen als auch gestalterische Freiheiten im Blick behältst. Wir werfen einen genauen Blick auf den Aufbau, die Verwaltung über Shopseiten-Gruppen, die Einbindung ins CMS sowie erste Schritte zur optischen Anpassung.
Bevor Du Inhalte änderst oder gestaltest, solltest Du wissen, wie Shopware 6 den Footer strukturiert. Standardmäßig besteht er aus mehreren Spalten, in denen sogenannte Shopseiten-Gruppen eingebunden werden. Diese Gruppen enthalten Seiten wie das Impressum, die AGB, das Kontaktformular oder Informationen zum Versand.
Typische Footer-Inhalte sind:
Diese Inhalte lassen sich flexibel kombinieren und den Erwartungen Deiner Zielgruppe anpassen. Ob klassisch zweispaltig oder umfangreich mit vier oder mehr Bereichen – Du hast die Wahl, wie Dein Footer aussieht und funktioniert.
In Shopware 6 findest Du unter Inhalte > Shopseiten alle Seiten, die Du für Informations- oder rechtliche Zwecke anlegen kannst. Dazu zählen z. B. die Datenschutzseite, das Impressum oder Deine AGB. Du kannst hier nicht nur Inhalte bearbeiten, sondern auch neue Seiten anlegen – zum Beispiel für eine Versandkostenübersicht oder eine ausführliche FAQ.
Jede dieser Seiten muss einer Shopseiten-Gruppe zugewiesen sein. Diese Gruppen sind wiederum direkt mit dem Footer verknüpft und entscheiden darüber, welche Seiten wo im Footer erscheinen. Ein Beispiel: Wenn Du eine Seite „Versandinformationen“ anlegst und sie der Gruppe „Footer Service“ zuweist, wird sie automatisch in der entsprechenden Spalte Deines Footers angezeigt.
Die Standard-Gruppen in Shopware 6 sind in der Regel:
Du kannst eigene Gruppen anlegen oder bestehende umbenennen. Wichtig ist, dass die Gruppennamen in der Erlebniswelt korrekt zugewiesen werden – sonst erscheinen die Inhalte nicht im Footer.
So lassen sich zum Beispiel auch saisonale oder marketingbezogene Inhalte in den Footer integrieren, indem Du temporäre Gruppen erstellst – etwa für eine Weihnachtsaktion oder einen Black-Friday-Servicebereich.
Die Erlebniswelten in Shopware 6 sind nicht nur für die Startseite oder Landingpages gedacht – Du kannst auch ein eigenes Layout für den Footer erstellen. Gehe dazu auf Inhalte > Erlebniswelten > Layouts und wähle den Typ Footer. Hier kannst Du festlegen, wie viele Spalten Dein Footer haben soll, welche Gruppen eingebunden werden und wie diese benannt sind.
Folgende Elemente kannst Du im Footer-Layout individuell konfigurieren:
Das Schöne daran: Du brauchst dafür keine Programmierkenntnisse. Mit wenigen Klicks kannst Du ein flexibles, gut strukturiertes Footer-Layout zusammenstellen – auch in mehreren Sprachversionen.
Ein häufiger Fehler bei der Gestaltung des Footers ist es, entweder zu viele Inhalte auf engem Raum zu platzieren oder sich nur auf die rechtlichen Pflichtangaben zu beschränken. Der Schlüssel liegt in der Balance: Platziere die wichtigsten Pflichtseiten klar sichtbar – etwa Impressum und Datenschutz – aber nutze den Platz auch für Seiten, die Deinen Kunden echten Mehrwert bieten.
Beispiele für sinnvolle Inhalte:
So nutzt Du den Footer nicht nur als Pflichterfüllung, sondern als aktives Instrument im Kundenservice und zur Markenbildung.
Wenn Du Deinen Footer optisch an Dein Branding anpassen möchtest, kommst Du um ein wenig CSS nicht herum. Die gute Nachricht: Shopware 6 bietet Dir über Themes und Plugins viele Möglichkeiten zur Gestaltung.
Die Klassenstruktur des Footers erlaubt gezielte Anpassungen. Du kannst etwa die Hintergrundfarbe, Schriftgröße, Spaltenabstände oder Linkfarben ändern. Beispiel:
.footer-main {
background-color: #333333;
color: #ffffff;
padding: 40px 0;
}
.footer-main a {
color: #f5f5f5;
}
.footer-main a:hover {
color: #ffcc00;
}
Wichtig ist, dass Du Änderungen nicht direkt im Standard-Theme machst, sondern ein eigenes Child-Theme oder ein individuelles Theme-Plugin nutzt. So bleiben Deine Anpassungen bei Updates erhalten und verursachen keine Konflikte mit zukünftigen Shopware-Versionen.
Ein individuell gestalteter Footer ist weit mehr als ein Design-Element. Er kann Vertrauen schaffen, wichtige Informationen bereitstellen und Deinen Shop professioneller wirken lassen. Gerade in Shopware 6 stehen Dir dafür viele Werkzeuge zur Verfügung, um Inhalte sinnvoll zu strukturieren und zielgerichtet zu präsentieren.
Viele Kunden schauen im Footer nach akzeptierten Zahlungsmethoden. Die Anzeige von Logos wie PayPal, Klarna, Visa oder Mastercard signalisiert Seriosität und sorgt für Vertrauen. Auch Zertifikate oder Sicherheits-Siegel können hier sinnvoll platziert werden.
So gehst Du vor:
Über Erlebniswelten einfügen
In Deinem Footer-Layout kannst Du ein CMS-Element vom Typ Bild oder HTML einfügen. Lade ein Bild mit den Zahlungsarten hoch oder füge per HTML die Logos als einzelne Elemente ein.
Direkte Integration im Template (optional)
Wenn Du mehr Kontrolle brauchst, kannst Du im Theme auch direkt in der footer.html.twig
einen Bereich für Zahlungsarten anlegen. Hier lässt sich auch dynamisch steuern, welche Logos wann angezeigt werden.
Responsives Design beachten
Stelle sicher, dass die Logos auch auf Mobilgeräten korrekt angezeigt werden. Ein horizontal scrollbarer Bereich mit Logos ist eine praktische Lösung, wenn der Platz begrenzt ist.
Tipp: Halte das Layout übersichtlich. Drei bis fünf bekannte Zahlungsarten reichen oft schon aus, um Vertrauen zu erzeugen – ohne den Footer zu überladen.
Der Footer ist ein geeigneter Ort, um Besucher auf Deine Social-Media-Kanäle oder einen Newsletter hinzuweisen. Viele Nutzer scrollen gezielt ans Seitenende, wenn sie Kontakt aufnehmen oder sich weiter informieren wollen.
Social-Media-Icons einfügen:
Newsletter-Anmeldung:
Kontakt- und Serviceinformationen:
Diese Elemente sorgen dafür, dass Nutzer sich schneller orientieren können und senken mögliche Barrieren bei Fragen oder Problemen.
Wenn Du Deinen Shop mehrsprachig betreibst, solltest Du sicherstellen, dass auch der Footer übersetzt ist. Gerade bei rechtlichen Seiten wie Impressum oder Datenschutz ist das zwingend notwendig.
In Shopware 6 lässt sich jede Shopseite in mehreren Sprachen anlegen:
Sprachwechsel im Adminbereich
Wechsel im Bereich Inhalte > Shopseiten zur gewünschten Sprache über das Dropdown oben rechts.
Inhalte übersetzen
Bearbeite nun die Seiteninhalte in der gewählten Sprache – inklusive Titel, Text und Meta-Angaben.
Footer-Gruppen ebenfalls übersetzen
In der Erlebniswelt für den Footer kannst Du auch die Gruppentitel (wie „Kundenservice“ oder „Informationen“) pro Sprache definieren.
Achte auf Links und URLs
Wenn Du interne Verlinkungen im Footer nutzt, stelle sicher, dass sie auf die entsprechende Sprachversion führen.
So präsentierst Du Deinen Footer auch international professionell und rechtssicher.
Standardmäßig bietet Shopware 6 Footer mit zwei bis vier Spalten. Wenn Du Deinen Footer weiter strukturieren willst, kannst Du zusätzliche Blöcke und CMS-Elemente integrieren.
Beispiele für erweiterte Strukturierungen:
So richtest Du zusätzliche Spalten ein:
Tipp: Behalte trotz aller Möglichkeiten die Übersichtlichkeit im Blick. Ein überladener Footer wirkt unprofessionell und kann Besucher eher abschrecken.
Manchmal wird der Footer trotz sorgfältiger Einrichtung nicht angezeigt – ein häufiger Fall in der Praxis. Hier sind die gängigsten Ursachen:
Prüfe unter Inhalte > Erlebniswelten > Layouts, ob Dein Footer-Layout überhaupt aktiv zugewiesen wurde. Falls nicht, erstelle oder aktiviere es über das Standard-Layout.
Wenn Gruppen im Footer-Layout eingebunden, aber keine Seiten zugewiesen wurden, erscheint im Frontend oft nichts. Kontrolliere daher unter Inhalte > Shopseiten, ob die Gruppen befüllt sind.
Nach Änderungen an Layouts oder Seiteninhalten solltest Du immer den Shop-Cache leeren und das Theme neu kompilieren. Sonst erscheinen Änderungen nicht sofort.
Wenn Du ein eigenes Theme nutzt oder Änderungen im Template vorgenommen hast, kann es durch falschen Code dazu kommen, dass der Footer nicht mehr geladen wird. Teste in diesem Fall mit dem Standard-Theme, ob das Problem weiterhin besteht.
Der Footer in Shopware 6 ist viel mehr als nur eine Fußzeile. Richtig genutzt, wird er zum wertvollen Bestandteil Deiner Shopstrategie – für bessere Usability, mehr Vertrauen und eine professionellere Außendarstellung.
Du kannst mit wenigen Klicks Pflichtinhalte wie Impressum, Datenschutz oder AGB einpflegen – aber auch zusätzliche Elemente wie Social-Media-Links, Zahlungsarten-Logos oder Serviceinformationen sinnvoll einbauen. Dank der flexiblen Erlebniswelten und CMS-Blöcke lässt sich der Footer exakt an Deine Bedürfnisse anpassen – und das ohne großen technischen Aufwand.
Nutze die Möglichkeiten, die Dir Shopware 6 bietet, um Deinen Footer zu strukturieren, zu gestalten und funktional zu erweitern. Achte dabei stets auf Übersichtlichkeit, rechtliche Vollständigkeit und ein Design, das zu Deinem Markenauftritt passt. Und vergiss nicht: Auch der Footer ist ein Teil Deines Kundenversprechens – also mach ihn so stark wie den Rest Deines Shops oder überlasse einer Agentur für Shopware die Arbeit.